Hallo Zusammen, ich denke es wird mal wieder Zeit sich bei Euch zu melden. Es ist ja mittlerweile schon über eine Woche vergangen, in der ich schon hier bin und ich möchte Euch einmal kurz beschreiben, wie ich mich mittlerweile hier zurechtfinde und eingelebt habe und was die größten Unterschiede zu der Heimat sind, die ich bis jetzt detektiert habe. Also der Campus ist echt interessant und riesig und Wahnsinn ist ja auch
die Kulisse des Stadions wie ihr sicher schon gesehen habt. Die Umgebung hier ist wirklich schön. Überall sind Parks sehr sauber angelegt und gepflegt. Alles ist mit Tröpfchenbewässerung angelegt, also es liegt ein Gartenschlauch mit vielen kleinen Bohrungen in der Erde etwa 100 mm tief. So viel wie es in den letzten Tagen geregnet hat, hätten die die Bewässerung eigentlich nicht gebraucht aber die letzten Jahre war die wohl immer nötig. Alles von Studiengebühren und Spenden finanziert ;) die ganzen Parkanlagen.
An den Eingängen von jedem Park steht welche Class also welcher Jahrgang den Park finanziert hat. Cool ist eigentlich auch, dass man auf dem Campus wohnt. Das fand ich zu Anfangs etwas komisch aber man trifft halt überall und zu jeder Zeit nette Kommilitonen und kann mit denen was unternehmen. Wir sind relativ fix in der Downtown und auch dort trifft man sofort Leute die man kennt und kommt mit Studenten mit den verschiedensten Nationalitäten ins Gespräch ...
Die Trennung, die ich schon angesprochen hatte, von strikten Gewerbegebieten und Wohngebieten ist mittlerweile nicht mehr so schlimm, denn ich habe jetzt einigermaßen herausgefunden wie das hier mit diesem sogenannten "cat bus" funktioniert (Clemson Area Transit= cat) (angeblich das größte kostenlose öffentliche Nahverkehrssystem der USA). Fünf Minuten Fußweg von unseren Wohnungen ist eine Bushaltestelle, an der der Bus zu den Supermärkten ungefähr 10 Meilen weg fährt. Der Bus fährt halbstündlich hin und zurück. Eine andere Route fährt etwas länger (20 Meilen) zum Walmart, da bekommt man dann eigentlich fast alles was man sich vorstellen kann. Das Walmartkonzept hat hier ja etwas besser funktioniert als in Europa ;)
Ein großer Unterschied ist, dass es kein Pfand gibt und die Getränkeflaschen auch bis zur Größe XXXL vorhanden sind ... Gestern war es mir schon wieder nicht möglich Bier zu kaufen. Die Kassiererin zog es über die Kasse und bekam dann eine Meldung auf ihrem Bildschirm angezeigt und sagte nur: "Sorry, ich habe vergessen, dass ja heute Sonntag ist, ich darf Ihnen kein Bier verkaufen." Das ist sehr gewöhnungsbedürftig. Im Walmart sind sogar sonntags die Regalreihen in denen das Bier steht gesperrt, damit die Kunden es sich erst gar nicht in den Wagen legen können. Was auch ein großer Unterschied ist, dass hier im Freien KEIN Bier getrunken werden darf ... AUSSER ... ratet mal ... Richtig! An Gamedays ... also an Tagen, an denen die Clemson Tigers (Football Mannschaft der Uni) ein Heimspiel haben. Da wird wohl den ganzen Tag Draußen gegrillt und gesoffen. Am kommenden Samstag ist ein Heimspiel. Ich freu mich schon drauf! Das ist auch wieder typisch, dann ist das das ganze Jahr über strikt verboten im Freien Alkohol zu trinken und wenn du Dich nicht dran hältst wanderst du für eine Nacht ins Gefängnis aber wenn ein Heimspiel der Footballmannschaft ist werden die Gesetze mal schnell umgeschrieben ... es ist eben Alles möglich hier ;)
Wir mussten außerdem, wie bei the big bang theory eine Mitbewohner Vereinbarung unterschreiben. Damit wollte man uns wohl anhalten über diverse Dinge zu sprechen wie, wer wann den Müll raus bringt und ob man die Dinge des Mitbewohners mitbenutzen darf ... war für uns eigentlich nicht nötig, wir haben eine recht gute Gemeinschaft bei uns. Ich wohne mit einem Schweden, einem Franzosen und einem Chinesen (Ph. D. Student) in einer Wohnung und wir verstehen uns wirklich sehr gut! Die anderen Drei sind alle BWL'er, aber es sind nette BWL'er ;)
Ein Professor fragte in der Vorlesung ob wir alle den iClicker für Tests hätten. Ich habe mich dann mal im Clemson Computer Store auf dem Campus schlau gemacht und mir so ein Teil gekauft. Es ist wie eine Fernsehfernbedienung und läuft dann so ab, dass der Prof und für die Tests dann eine Frage an den Beamer wirft mit vier bis fünf Antwortmöglichkeiten und wir müssen dann wie bei "Wer wird Millionär" das Publikum, die richtige Antwort auswählen und er bekommt das Ergebnis direkt auf sein Bildschirm. Er meinte das wäre eher, damit er weiß auf welche Themengebiete es noch einmal etwas genauer eingehen soll und ob wir alles verstanden haben. Diese Art Tests machen wohl nur 5% in der Endnote aus. So sieht das 50$ teure Ding aus (ich habe mich bei Ihm erkundigt, ich musste es mir unbedingt kaufen für ein Semester und es gab keine Chance es zu leihen):
Eine weitere unangenehme Angelegenheit sind die anderen Blatt-, Ordnerabmaße und die unterschiedlichen Lochabstände. Habe mir zwar hier schon einen Locher gekauft aber der hat keine richtigen Raststellungen, oder ich bin einfach zu dumm um ihn zu benutzen. Das Ergebnis seht ihr unten abgebildet ...
Heute Abend werde ich mich wieder ein bisschen wie zu Hause fühlen, wir gehen nämlich Flieten essen. So gut wie beim Klimmes in Wintersdorf werden sie wohl nicht sein aber wir werden sehen. 10$ All-you-can-eat wings ... bis demnächst!
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